Konkurrenz für LIDO und Co.?Ethereum-Staking-Protokoll Swell Network geht an den Start
Nur kurz nach dem erfolgreichen Shapella-Upgrade von Ethereum gehen zahlreiche, neue Staking-Projekte an den Start. Das jüngste unter ihnen ist Swell Network.
von Johannes Macswayed
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Trotz der Dominanz von Lido und Co: Wer denkt, Ethereums Staking-Markt wäre bereits voll erschlossen, irrt. Nicht einmal 15 Prozent der möglichen ETH-Coins werden derzeit gestakt. Ein Großteil des Wachstums steht dem zweitgrößten Krypto-Coin in dieser Hinsicht also noch bevor. Von diesem Wachstum möchte eine neue Garde an Staking-Protokollen profitieren. Darunter, und gewappnet mit einem Arsenal an Neuerungen, ist das Swell Network.
Das Problem mit liquidem Staking
Liquide Staking-Anbieter wie Lido oder Swell setzen sich zum Ziel, den Proof-of-Stake-Prozess von Ethereum zu erleichtern und zugänglicher zu gestalten. Bei Lido delegieren Nutzer ihre Coins dafür an große Validatoren, sogenannte Node Operators. Diese sind mit der nötigen Technik und dem geeigneten Startkapital ausgestattet, um einen reibungslosen Staking-Ablauf zu gewährleisten. Denn auch wenn im Grunde jeder ein Ethereum Node Operator werden kann, müssen dafür mindestens 32 ETH als Einsatz aufgebracht werden. Eine große Hürde für kleine Anleger.
Swell Network bietet eine dezentrale Alternative zu Lido Finance. Obwohl Lido den Staking-Prozess für kleine Ethereum-Hodler zwar gravierend einfacher macht, stand das Projekt häufig für die starke Zentralisierung im Protokoll in der Kritik. Schließlich entscheiden Staker hier nicht selbst, an wen sie ihre Coins delegieren, sondern Lido selbst. Dabei sind vorab nur einige designierte Node-Betreiber zugelassen. Die zunehmende Konzentration von ETH in Lido stellt für Ethereum somit eine Schwachstelle dar.
Mehr Dezentralisierung bitte!
Swell Network möchte den Staking-Prozess nicht nur vereinfachen, sondern auch dezentraler gestalten. Dafür ermöglicht man Stakern einen direkten Zugang zu diversen Node-Betreibern. Diese sind sowohl von Swell designiert als auch unabhängig, wodurch der Staking-Markt vielfältiger (und dezentraler) wird. Außerdem behalten Staker über Swell zu jeder Zeit volle Kontrolle über ihre Coins. Nach eigenen Angaben richtet sich das Projekt dadurch “zu 100 Prozent” nach den Werten von Ethereum.
Im nächsten Schritt möchte das Protokoll dann die Distributed-Validator-Technologie (DVT) ins Spiel bringen – eine der spannendsten Funktionen der Anwendung. Sie funktioniert im Grunde wie eine Staking-Fahrgemeinschaft, bei der sich mehrere kleine Nutzer zusammentun, um als ein Node-Operator zu fungieren. Dadurch dezentralisiert sich das Staking-Netzwerk von Swell zusätzlich und eine große Eintrittsbarriere für Nutzer wird gesenkt.
Staking – einfach und für alle
Auch ohne den Aspekt der Dezentralisierung versucht sich das Protokoll in eine Markt-führende Position zu bringen. Auf Swell soll es keine bis wenige Gebühren und dazu die höchsten Staking-Renditen auf dem Markt geben. Zum Start scheint jedoch zunächst nur Ersteres zu stimmen, während man mit derzeit 4,5 Prozent knapp unter den 4,8 Prozent Rendite von Lido liegt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Zahlen mit steigender Adaption weiterentwickeln und ob man für Nutzer attraktiv bleibt. Kurz nach Start sind zumindest in nur wenigen Tagen bereits 3.300 ETH in Swell angelegt.
Bald sollen dann die “Vaults” auf den Mainnet-Launch folgen und es Stakern zudem erlauben, ihr ETH-Derivat (swETH) wiederum direkt in der Anwendung anzulegen, um so zusätzliche Rendite zu verdienen. Diese könnte dann in Form des noch kommenden Swell-Token ausgezahlt werden.
Geht das Gesamtkonzept auf, ist es gut möglich, dass sich hier eines der führenden Staking-Anbieter herausbildet. Zwar wird die stärkere Dezentralisierung des Protokolls allein nicht alle Nutzer überzeugen. Doch sind zusätzliche Anreize gegeben, bietet man ihnen ein einziges Protokoll für alles, was mit Staking auf Ethereum möglich ist.
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