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DuckDuckGo-Browser: Test
Mit dem DuckDuckGo-Browser erhalten Sie einen Gefährten für Ihre Internetstreifzüge, der von dem Anbieter einer Suchmaschine stammt (ähnlich wie bei Google, Microsoft und Tempest).
Foto: iStock.com/Sorapop, Duck Duck Go, Inc.
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Sebastian Kolar
Der DuckDuckGo-Browser ist ein recht neuer Browser, der nicht vollständig ausgereift ist – so haftet ihm der Beta-Status an. Die Engine für das Webseiten-Rendering ist aber etwas Besonderes und auch funktional gefällt die Software.
Suchen Sie eine Alternative zu Firefox, Google Chrome oder Microsoft Edge, dann scharrt der DuckDuckGo-Browser mit den Hufen. Oder besser gesagt: mit den Latschen – so bezeichnet man umgangssprachlich die Füße von Enten – und der DuckDuckGo-Browser ist ein Surf-Client, der einen Entenvogel im Gepäck hat. Die Anwendung stammt von den Machern der DuckDuckGo-Suchmaschine, die sich mit einer Ente als Logo schmückt, ein solches findet sich auch bei der LNK-Verknüpfung der DuckDuckGo-Anwendung nach ihrer Installation.
Das Setup der Applikation erfolgt ein wenig unkonventionell, jedenfalls wenn man andere Browser als Referenz heranzieht und sich ansieht, wie die Einrichtung bei denen vonstattengeht. Beim DuckDuckGo-Browser dient hierfür eine "appinstaller"-Datei, das Einrichtungsprozedere erinnert somit an jenes einer App aus dem Windows-Store. Die Deinstallation ist aufgrund des App-Charakters nicht über "Windows-R > appwiz.cpl > Eingabetaste" – also über ein Applet der
Systemsteuerung– möglich, sondern ist über die Windows-10-/-11-Einstellungen-App zu vollziehen (wofür abtrünnige User im Startbutton-Kontext-/Windows-X-Menü den Eintrag ganz oben heranziehen).
DuckDuckGo-Browser: Was taugt die Software?
Der DuckDuckGo-Browser bietet sich für all jene an, die die DuckDuckGo-Suchmaschine mögen. Diese lässt sich zwar in etablierten Browsern als Google-Alternative punktuell per URL-Eingabe oder durch das Anklicken eines Lesezeichens aufrufen oder sogar als Standardsuchmaschine einstellen; des Weiteren existiert mit den DuckDuckGo Privacy Essentials eine Erweiterung (Add-on) für Firefox und für Chromium-basierte Browser. Wenn Sie aber einen Browser wünschen, der "out of the box" auf die DuckDuckGo-Suche setzt, bietet sich die Surf-Software desselben Anbieters an.
Warum Sie (manchmal) zu DuckDuckGo greifen sollten, liegt auf der Hand: Die Websuche arbeitet datenschutzkonformer als Google. Der Anbieter beteuert auf seiner Website:
"DuckDuckGo ist eine unabhängige Alternative zu Google. Du kannst im Internet suchen und surfen, aber wir tracken deine Suchanfragen und deinen Browserverlauf nicht. (...) Nein, wir sind nicht im Besitz von Google oder einem anderen Unternehmen und waren es auch nie. Seit unserer Gründung im Jahr 2008 sind wir ein unabhängiges Unternehmen. Wir beziehen auch keine unserer Suchergebnisse von Google."
Der DuckDuckGo-Browser liegt derzeit in einer Version vor, die bei unter 1.0 angesiedelt ist. Hierzu passt der Beta-Status der Anwendung, die demnach noch nicht ganz ausgereift ist. In unseren Tests lief das Programm dennoch überwiegend stabil. Die Prä-1.0-Version rührt ganz offensichtlich (auch) daher, dass Feature-technisch noch ein wenig Ebbe herrscht: Einige Selbstverständlichkeiten, die die Konkurrenz jahrelang in petto hat, dürften erst später einziehen, wenn die Macher am Ball bleiben.
Dafür aber lassen sich ein paar funktionale Talente in dem DuckDuckGo-Client nieder, mit denen Firefox & Co. nicht aufwarten, die den Einsatz des Beta-Browsers mit dem sympathischen Entenvogel-Emblem interessant machen. Das besagte Icon ist übrigens nicht nur bei der LNK-Verknüpfung auf dem Windows-Desktop präsent, ferner prangt es auf Neuer-Tab-Seiten (Strg-T-Hotkey) links neben der Adressleiste.
DuckDuckGo-Funktionen beäugt: Engine und Anti-Cookie-Stress-Assistent
Der DuckDuckGo-Browser weist technologische Verwandtschaft zu Chromium-basierten Webbrowsern auf, denn unter Windows nutzt er analog zu MS Chromium Edge die
WebView2-Engine. Im weitesten Sinne ließe sich der "Enten-Browser" somit als ein Microsoft-Edge-Fork bezeichnen, obgleich MS Edge nicht Open Source ist und somit nicht als Vanilla-Software fungiert (die quelloffene Basis für andere Programmier-Projekte, auf der sich aufsetzen lässt).
Zur Laufzeit des DuckDuckGo-Browsers ist im RAM (Arbeitsspeicher) der Prozess "msedgewebview2.exe" aktiv, worauf der
Windows-Task-Managerhinweist; in der taskmgr.exe-Paketname-Spalte ist hier der Vermerk "DuckDuckGo" angegeben.
Die WebView2-Engine sorgt für rasante Surfsitzungen, subjektiv sind solche zudem dadurch gegeben, dass die Software lästige
DSGVO-Cookie-Consent-Bannerauf Webseiten unterdrückt. Der
Vivaldi Browsermit seiner
Cookie-Crumbler-Automatiklässt grüßen. Ob das DuckDuckGo-Programm Cookie-Banner ausblenden soll, was in unseren Stichproben seitenabhängig nicht durchweg funktioniere – aber dennoch eine spürbare Bereicherung ist –, regeln Sie in den Einstellungen: Dort schauen Sie in den Default-Bereich "Privacy". Es gilt dort sicherzustellen, dass ein Häkchen vor "Let DuckDuckGo manage cookie consent pop-ups" gesetzt ist.
Global Privacy Control & Co.: Tracking-Firmen draußen halten
Die Einstellungen des DuckDuckGo-Browsers fallen im Vergleich etwa zu Firefox und zu Google Chrome nüchtern aus, was dem "jungen wilden" Surf-Client durchaus anzukreiden ist. Wer darum weiß und sich in Anbetracht dessen auf den Browser einlässt, mag darüber hinwegsehen.
Es ist lobenswert, dass in den Software-Settings bereits ein Schalter steckt, der längst nicht selbstverständlich ist: hinsichtlich
Global Privacy Control. Dies lässt sich kurz auch als GPC bezeichnen und der Mechanismus bewirkt, dass Sie besuchten Websites mitteilen, dass sie die von Ihnen gesammelten Daten nicht mit anderen Unternehmen teilen – und sie diese auch nicht an selbige weiterverkaufen – sollen.
Mehr Sicherheit für Windows 10/11
Foto: COMPUTER BILD
Die Möglichkeit, einen klassischen Do-Not-Track-Header (DNT) an Internetseiten bei deren Ladevorgang zu senden, ist wiederum nicht vorgesehen: Das ist schade, denn obgleich es für Website-Anbieter nicht verpflichtend ist, sich an den damit signalisierten Wunsch zu halten, nicht verfolgt zu werden, wäre das Vorhandensein von DNT sicherlich eine gute Ergänzung zu GPC.
Die GPC-Option im DuckDuckGo-Browser scheint keine DNT-Instruktion zu inkludieren. Wir haben das auf der Website "Ecosia" geprüft, einer weiteren datenschutzfreundlichen Suchmaschine neben DuckDuckGo: Dort steht die Option für personalisierte Suchergebnisse in den Einstellungen nicht zur Verfügung (ausgegrautes Kontrollfeld), wenn DNT im Browser werkelt; GPC wiederum legt das Feld zum Setzen eines Häkchens nicht lahm. Firefox bietet sowohl DNT als auch mittlerweile GPC, die sich dediziert ein- und ausschalten lassen – damit ist der etablierte Mozilla-Browser jenem von DuckDuckGo eine Nasenspitze voraus.
Alternativer YouTube-Player: Duck Player bietet einen Video-Hochgenuss
Sind Sie im Begriff, sich im DuckDuckGo-Browser ein
YouTube-Videoanzusehen, haben Sie die Wahl, das mit dem gewöhnlichen HTML5-Player der Google-Plattform zu tun. Alternativ klicken Sie in dieser Situation auf eine Schaltfläche, die die Clip-Wiedergabe im Duck Player anleiert. Der Vorteil des Duck Players: Er sorgt für eine saubere Präsentation von Videos, ohne das oft als lästig empfundene Drumherum, das YouTube in Form diverser weiterer Klickelemente einblendet und womit es um Ihre Aufmerksamkeit buhlt.
Es gibt Media-Player-Programme wie den
SMPlayerfür Windows, mit denen Sie ebenfalls YouTube in einer cleanen Oberfläche konsumieren. Der Komfort ist aber beim DuckDuckGo-Browser höher, weil es hier entfällt, eine URL zu "copy & pasten"; die native Integration von dessen YouTube-Player trägt Früchte. Auf Wunsch stellen Sie ein, dass der Duck Player stets und nicht erst auf Ihre Absegnung hin zum Einsatz kommen soll, um YouTube-Material zum Besten zu geben. Das Herunterladen von Videos ist damit nicht möglich.
Startup-Boost, Suchmaschine, Dark Mode
Mancher lobte den inzwischen eingestellten, damals wie heute als grottig angesehenen
Internet Explorerdafür, schnell zu starten. Er sei nämlich tief in Windows integriert. Der MS-Edge-Browser (Chromium) gilt als wesentlich besser und bei ihm ist eine schnelle Einsatzbereitschaft dadurch gegeben, dass ein Preload-Mechanismus zum Einsatz kommt: Nach dem Hochfahren von Windows lädt der Client darüber initial unsichtbar ins RAM.
Die Macher des DuckDuckGo-Browsers lassen sich nicht lumpen und haben (neben einer Hardwarebeschleunigung für das Tempo allgemein) einen Startup-Boost vorgesehen. Hierüber setzt sich der Browser im Rahmen des OS-Bootvorgangs ebenfalls schon einmal grundlegend in Gang. Die Prämisse ist, dass Sie, wenn Sie sich entscheiden, den Client tatsächlich aufzurufen, diesen flotter einsatzbereit als Fenster vorfinden. Es ist optional, den Startup-Boost zu verwenden, zumal er ein wenig RAM kostet (was aber nichts macht, wenn Sie das Programm ohnehin regulär aufrufen und es dann womöglich den ganzen Tag laufen lassen).
Google-Alternativen: Einen Blick wert
Foto: COMPUTER BILD
Als Suchmaschine ist in dem Browser DuckDuckGo voreingestellt, Sucheingaben in die Adressleiste lösen dort eine Recherche aus. In unserem Test haben wir keine Möglichkeit gefunden, auf eine andere Suche umzustellen. Man sollte den DuckDuckGo-Recherche-Dienst also mögen, wenn man erwägt, den DuckDuckGo-Browser zu laden.
Funktional sind einige grundlegende Dinge eingearbeitet, die in Anbetracht der Gestaltung anderer Browser erwartbar sind: unter anderem Webseiten-Zoom, Downloads-Verwaltung und Passwort-Manager. Ein Dark Mode ist ebenfalls mit von der Partie, wer mag, verwendet alternativ einen Light Mode. Tabs lassen sich über ihr Kontextmenü duplizieren, was auch etwa Firefox und Opera ermöglichen, aber im Unterschied zu Opera steht keine Möglichkeit bereit, mittels Tab-Kontextmenü-Option automatisiert multiple (redundante) Registerkarten zu schließen.
Fire-Button und E-Mail Protection
Ein Inprivate-Modus fehlt, was durchaus enttäuscht, immerhin lässt sich der DuckDuckGo-Browser als ein Privatsphäre-Tool ansehen, das von einer bereits zuvor dagewesenen Datenschutz-Suchmaschine abstammt. Das Manko, dass ein solcher "Porno-Modus" fehlt, kompensiert ein wenig eine Cleaning-Funktion. Diese manifestiert sich in Form eines Symbols oben rechts: Wer dort auf die Flamme klickt und eine Meldung bestätigt, startet den Browser neu, wobei er auf seiner Neuer-Tab-Seite nun keine Chronik-Seiten mehr anzeigt.
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Auf der Neuer-Tab-Seite lassen sich Webseiten zur Lesezeichen-Leiste hinzufügen (bookmarken), indem man bei deren Vermerken/Zeilen auf das Stern-Symbol klickt. Dort bekommen Sie auch angezeigt, wie viele Tracker auf besuchten geladenen Seiten geblockt wurden; DuckDuckGo zeichnet dafür verantwortlich.
Mit der "
Email Protection" ist eine praktische Funktion gegen E-Mail-Spam in dem DuckDuckGo-Surfprogramm bereits eingebaut; weitere Informationen hierzu finden Sie im Artikel "
DuckDuckGo Mail Protection: Wegwerf-E-Mail-Adressen anlegen". Für eine solche Funktionalität bräuchte es bei anderen Browsern ein Add-on.
DuckDuckGo-Browser im Test: Fazit und Alternativen
Die Engine und die erwähnten funktionalen Vorzüge sprechen für den DuckDuckGo-Browser, der aber
Firefox,
Chrome,
Edge,
Operaund
Vivaldinicht gleichwertig ersetzen kann, sondern sie eher ergänzt. In jeder Surf-Situation ernsthafte Konkurrenz zu den genannten Mitbewerbern, die gute Alltagswerkzeuge darstellen, ist der Surf-Proband von DuckDuckGo noch nicht – hierfür müssten die Entwickler erst Features nachreichen, an denen es momentan noch mangelt. Hierzu gehört unter anderem der Support für Google-Chrome-Add-ons.
Die diversen besonderen Features im DuckDuckGo-Browser sind für sich genommen zwar nicht ausschließlich in diesem Client enthalten, aber auch nicht in jedem beliebigen anderen Browser präsent, und sie bieten in dieser Konstellation eine ordentliches (ausbaufähiges) Surf-Erlebnis.
Mit der englischen Sprache der Bedienerführung sowie mit der auf die DuckDuckGo-Suche beschränkten Adressleiste müssen Sie klarkommen, wenn Sie zum DuckDuckGo-Browser greifen. Er verwöhnt Freunde der KI (künstlichen Intelligenz) aber mit etwas Besonderem: mit einem
KI-Chat auf der DuckDuckGo-Suchseite. Wir bekamen ihn im Test jedenfalls innerhalb des gleichnamigen Browsers als Rubrik neben "Alle", "Bilder", "Videos" angezeigt, nicht aber etwa in Firefox. Der DuckDuckGo AI Chat residiert derzeit im Beta-Stadium und basiert auf OpenAIs GPT-3 sowie auf Anthropic's Claude: Die Sprache ist Englisch, die Verarbeitungslogik versteht aber auch Deutsch und antwortet entsprechend. Großartig ist, dass die Nutzung keine Anmeldung voraussetzt und der Nutzer-Input keine KI-Engine trainieren soll.
Ein alternatives Interface für YouTube realisieren Sie jenseits des DuckDuckGo-Browsers in Firefox und Google Chrome, wenn Sie dort ein Add-on installieren: den
FastStream Video Player.
Übrigens hat auch Ecosia – neben DuckDuckGo unter den kleinen Suchmaschinen eine bedeutsame Variante mit Datenschutz-Ambitionen – einen KI-Chat in petto. Die Entwickler des Maxthon Browsers haben so etwas ebenfalls ersonnen. Nähere Infos holen Sie sich bei Bedarf über weitere Artikel ein: "
Ecosia AI Chat: Chatbot auf ChatGPT-Basis antwortet nachhaltig" sowie "
Maxthon Browser: AIChat – Review der künstlichen Intelligenz".
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